- What the Work?! - Arbeit & Abenteuer
- Posts
- 🇺🇸 Weltreise Tag 34: Wie arbeitet die USA?
🇺🇸 Weltreise Tag 34: Wie arbeitet die USA?
und was können wir uns abschauen

Hallo aus einem Motel am Grand Canyon mitten im Nirgendwo. 🌄
Die letzten Wochen haben wir an der Westküste der USA verbracht, einen Roadtrip gemacht und unfassbar viel gesehen und erlebt. Wir waren in San Francisco, Santa Barbara, Los Angeles, San Diego und morgen geht’s abschließend nach Las Vegas.
Haben heute beim Sonnenuntergang-Schauen eine Dame getroffen, die meinte “What happens in Vegas, stays in Vegas.” Also mal schauen, was uns da erwartet. 😅
Während unserer Reise habe ich mit vielen Locals über die Arbeitswelt gesprochen - heute sogar mit einem Apachen. Fakt am Rande: Wie unser deutscher Schriftsteller Karl May unter anderem Winnetou und die restlichen Apachen beschreibt, stimmt fast kaum. Als wir mit Brendan ins Gespräch kamen, erzählte er uns direkt davon und auch wir hatten auf unserer Reise etwas zum Thema recherchiert. Doch das ist ein anderes Thema, wenn dich das interessiert, schreib mir gerne!

Außerdem habe ich Benjamin getroffen. Ich kenne ihn seit einigen Jahren und er ist vor einiger Zeit nach Los Angeles ausgewandert und hat dort auch einen Standort mit seiner Firma.
Was die Locals und er berichten, findest du heute im Newsletter. Viel Spaß und wenn er dir gefällt, leite ihn doch gerne weiter. Freut mich sehr!

anzeige | Kleiner Tipp, wenn du selbstständig bist: Schau dir das hier mal an 💸
🇺🇸 Die Arbeitswelt der USA
Networking in den USA? Gerne auch bei einem Runningclub. 🏃♀️
Jedenfalls war das der Treffpunkt von Benjamin, einem Mitarbeiter von ihm, einem weiteren Bekannten vom BVB, meinem Mann und mir. Knapp 7 km mit ungafeähr 300 Menschen am Venice Beach bei Sonnenuntergang laufen. Wie cool ist das bitte?!
Nehme gerne deine Tipps für Runningclubs in Hamburg entgegen. 🙏
🧳 Und damit du Benjamins Ergänzung hier einschätzen kannst, kurz seine Geschichte:
Er zog mit seiner Firma nach Los Angeles, weil ihn die Stadt schon lange faszinierte – durch Popkultur, Musik und die besondere Atmosphäre. Ausschlaggebend waren Wetter, Menschen und Ambition: das ganzjährig gute Klima, die internationale Kreativität und der spürbare Anspruch, Großes zu schaffen. Der Umzug ist bewusst zeitlich begrenzt auf etwa fünf Jahre, mit Option auf Verlängerung.

Aber jetzt rein ins Thema mit Eindrücken der Locals, dem Vergleich zu meinem Hawai’i-Newsletter (auch USA aber in manchen Dingen anders) und dem Erfahrungsbericht von Benjamin:
🏢 Arbeitsrecht
Als Grundprinzip gilt hier „Employment at will“. Das bedeutet, beide Seiten können das Arbeitsverhältnis jederzeit beenden, solange kein Vertrag oder Gesetz dem widerspricht.
Verträge sind meist einfache „Offer Letters“ statt komplexer Verträge. Im weiteren Schritt gibt es Mitarbeitendenhandbücher, die die Details regeln.
Hier gibt es auch eine Standard 40-Stunden-Woche.
🌺 Im Gegensatz dazu hat Hawai’i striktere Arbeitnehmendenschutzgesetze (z. B. gegen Diskriminierung oder unfaire Kündigungen).
💵 Löhne und Gehälter
Der bundesweite Mindestlohn liegt bei 7,25 USD pro Stunde, doch Bundesstaaten dürfen auch höhere Sätze festlegen. Bspw. liegt Kalifornien (inkl. L.A.) bei rund 16 USD pro Stunde.
Bezahlung erfolgt anders als bei uns oft zweiwöchentlich und viele nutzen Bonussysteme oder Erfolgsprämien.
Was ich schon von Hawai’i wusste: Trinkgelder sind im Dienstleistungssektor zentral.
🌺 Auf Hawai’i liegt der Mindestlohn hingegen bei 14 USD pro Stunde, obwohl die Lebenshaltungskosten ähnlich hoch sind wie in L.A.
💬 Benjamins Erfahrungsbericht dazu: „Das Durchhalten ist anspruchsvoller, weil die Lebenshaltungskosten hoch sind.“
🏖️ Urlaub und Feiertage
Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf bezahlten Urlaub.
Arbeitgebende bieten durchschnittlich 10–15 Tage pro Jahr an.
🌺 Hawai’i hat zusätzliche staatliche Feiertage (z. B. King Kamehameha Day).
🩺 Sozialversicherung und Benefits
Die Staatliche Grundsicherung ist hier die Social Security (Rente) und Medicare (Gesundheitsversicherung ab 65).
Private Leistungen, die über Arbeitgebende erfolgen sind Krankenversicherung, 401(k)-Rentenplan, Aktienoptionen und Zusatzversicherungen.
🌺 Hawai’i hingegen verpflichtet Arbeitgebende gesetzlich zur Krankenversicherung – das ist einzigartig in den USA.
🌴 Arbeitskultur
Die Arbeitskultur ist stark leistungs- und chancenorientiert und die Menschen hier haben hohe Ambitionen. Networking ist essenziell und Feedback erfolgt eher positiv und indirekt.
💬 Benjamins Erfahrungsbericht dazu: „In den USA ist der Ton höflicher, Feedback ist oft indirekt – man muss zwischen den Zeilen lesen und sich darauf einlassen. Neben der Direktheit in Deutschland erlebe ich in den USA eine große Unterstützungsbereitschaft. Ein Beispiel: Ich habe in New York einen Menschen zufällig kennengelernt, und kurz darauf hat er zwei LinkedIn-Shoutouts für mich gepostet – mit 100.000 Followern. Diese Art von schneller, öffentlicher Unterstützung passiert hier öfter und kann viel bewegen.”
🌺 Hawai’i pflegt eine entspanntere, gemeinschaftlichere Kultur („Aloha Spirit“) mit weniger Fokus auf Wettbewerb.
🌞 Selbstständigkeit in Los Angeles
Als kleines Add-On habe ich Benjamin gefragt, wie er die Selbstständigkeit im Vergleich zu Deutschland betrachtet und folgende Fragen gestellt:
Was war das Herausforderndste beim Wechsel von Deutschland nach L.A.?
“Die Zeitzone ist der größte operative Knackpunkt. Dazu kommt, dass die Kultur subtil anders ist. Am Anfang wirkt vieles ähnlich, aber nach zwölf Monaten merkt man die vielen kleinen Nuancen. In Deutschland wird in Meetings sehr direkt gesprochen. In den USA ist der Ton höflicher – man muss zwischen den Zeilen lesen und sich darauf einlassen. “
Ist Selbstständigkeit in L.A. oder in Deutschland einfacher?
“Der Start in die Selbstständigkeit fühlt sich in L.A. einfacher an. Viele Menschen haben hier ein Side-Business, die Eintrittshürde ist niedrig. Das Durchhalten ist dagegen anspruchsvoller, weil die Lebenshaltungskosten hoch sind. In Deutschland sind die Startschritte teils bürokratischer, aber die laufenden Kosten sind geringer – das macht das langfristige „Sustainen“ einfacher.”
Was ist US-Kund:innen bei der Zusammenarbeit wichtig?
“Commitment und Verlässlichkeit. „Aim high and deliver higher“ beschreibt es gut. Man darf die Messlatte ambitioniert legen, muss aber dann auch wirklich liefern. Kund:innen geben dir viel Vorschussvertrauen – das verpflichtet zu klarer Kommunikation, sauberem Projektmanagement und spürbarem Overdelivery.”
🇺🇸 Was du dir abschauen kannst
Arbeiten in den USA bedeutet große Freiheit zu haben, aber auch gleichzeitig sehr viel Eigenverantwortung an den Tag zu legen. Es gibt oft weniger Sicherheit, dafür schnellere Chancen.
Außerdem herrscht hier sehr viel Freundlichkeit, man achtet mehr aufeinander und kommt schneller mit Fremden ins Gespräch (erinnert mich an meine Heimat Köln).
Geh also nächstes Mal ruhig die Extremeile, setz deine Ziele hoch und agiere auch im Arbeitskontext immer mit Freundlichkeit. “Kill em with Kindness” hilft oft mehr!

Nächster Stopp auf unserer Route: Mexiko-Stadt 🇲🇽
Was beschäftigt/interessiert dich?
Hier ist Platz für deine Frage oder Geschichte. Möchtest du, dass ich von etwas Bestimmtem auf der Reise berichte? Hast du ein Erlebnis von einem Land zu teilen, in dem ich bin? Oder hast du Tipps für meine Route?
Gerne her damit und bis zum nächsten Mal!
Wie gefällt dir What the Work?! 💛Nur mit deinem Feedback kann der Newsletter noch besser werden. Danke dir! |
Login oder Abonnieren um an umfragen teilzunehmen. |
Danke und GaLiGrü aus San Francisco 💛
Reply